nun. ich hatte mir wegen all dem "eine person, die die gesellschaft nicht einordnen kann, bla" nicht all zu viel erwartet. doch als ich bemerkte, dass immerhin meine befürchtung, es ginge darum, die*den leser*in selbst zu "verwirren" und zu spekulationen über lans geschlecht einzuladen, nicht eintrat, bemühte ich mich eigentlich sehr, das buch doch gern zu haben. und das gelang des öfteren auch, aber gegen ende wurde es mir alles zu viel. das zentrale thema, auf das dauernd angespielt wird, ist atas_atalantas_lans verhältnis zu geschlecht, aber ratet mal, wessen meinung wir dazu so gut wie gar nie zu lesen bekommen. oh richtig.
viel wichtiger ist, gerade gegen ende, was die anderen denken - lans geschlecht ist nicht unscharf, weil lan das so sagt, sondern lans geschlecht ist unscharf, weil die leute um lan herum dachten, lan wäre ein mann, und dann ist da was, was lan in ihren augen zu einer frau macht. und dann dürfen wir uns ihre verwirrung durchlesen. äh. das ist echt nicht das, was mich interessiert.
immer bleibt der eindruck, dass es um ~ das phänomen geschlecht als beliebig, abgehandelt an einer beliebig dazu geschaffenen person ~ geht. ich weiß nicht. intellektuelles "aaah, geschlecht ist ja doch etwas sehr konstruiertes, nichtwahr". und das wird dann vielerorts als literatur über eine trans* person beschrieben (einfach mal ignorierend, dass es nicht um irgendeine person geht, sondern alles für irgendetwas ~größeres~ steht, und unseren (wessen?) horizont weitern soll, oder so).
genauso: diese kindheitsgeschichte als entstehungsmythos. wäre ja toller, wenn das nicht noch mal abstrahierender wäre. lan kann nur ohne geschichte lan sein… äh whut.
das buch mag schon taugen als analyse davon, wie geschlechtszuschreibungen funktionieren, aber mehr ist es halt nicht, es geht eigentlich nicht um trans*kram, es geht um irgendeien lehrreiche lektion über "uns", die wir dasunddas tun. was lan eigentlich will wird nichteinmal zum thema, und selbst, wenn das der lehrreiche punkt sein soll: daran, dass es für cissen über cissen am beispiel einer wahrscheinlich-wir-wissen-es-ja-nicht-trans*-person geschrieben wurde, ändert das nichts.
like, ich hab teile davon gern gelesen, ich mochte vieles daran. den teil am schiff, die trainerin, SEHR, ürkis. ich mcohte auch das bisschen, das es über lan außerhalb des entstehungsmythoses zu lesen gibt. aber. just don't.